Ideen und Ziele
Warum
Ob allein im Einfamilienhaus oder im Altersheim: Unsere heutigen Wohn- und Lebensformen sind in vieler Hinsicht belastend.
Es braucht insbesondere aus sozial- und finanzpolitischen Gründen Alternativen zu den Modellen des 20. Jahrhunderts, und Mehrgenerationenprojekte bewähren sich bereits vielerorts.
Wer
In der barrierefreien Generationenliegenschaft leben Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Paare oder Alleinstehende jeden Alters in Mietwohnungen und gemeinschaftlich genutzten Räumen; gegebenenfalls gibt es Wohnen mit Dienstleistungen und anderen Betreuungsangeboten und vor allem organisierte Nachbarschaftshilfe.
Wie
In der Generationenliegenschaft herrscht natürliche Fluktuation: Mit den Kindern ziehen die Eltern aus den Familienwohnungen aus – und wechseln in die kleineren Wohnungen. Um diesen Fluss zu ermöglichen, ist eine gewisse Grösse erforderlich. Bewährte Projektgrössen beherbergen gut 90 Leute, ein Minimum, damit etwas
über längere Zeit weitgehend von selbst funktioniert.
Was
Populär und bewährt sind Cluster-Wohnungen, das sind komplette Einzelwohnungen verschiedener Grössen, die alle zu einem gemeinsamen Wohnbereich führen, in dessen Zentrum oft eine Wohnküche steht.
Die Praxis von Mehrgenerationenprojekten hat ergeben, dass nur etwa 1,5 Prozent der Flächen wirklich gemeinschaftlich genutzt werden.

Organisation
Als Trägerschaft bewährt haben sich Baugenossenschaften, denen massgeblich die Bewohnerinnen und Bewohnern der Mehrgenerationenprojekte angehören. Diese Trägerschaften verantworten insgesamt die Verwaltung und Organisation der Liegenschaften und die Zusammenarbeit mit Behörden und Institutionen.
Wie sich in den Projekten im urbanen Raum, die teilweise schon lange funktionieren, über die Jahre gezeigt hat, engagieren sich nur rund 20 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner von Mehrgenerationenprojekten konkret etwa in der Organisation, und etwa 60 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner stehen hinter den Werten, die solche Projekte repräsentieren.
Insofern haben wir es nicht mit ideologischen, sondern mit praktischen Beweggründen zu tun.
Kosten
Generationenliegenschaften sollten wenn möglich nicht gewinnorientiert sein, und die Projekte nicht nur sozial nachhaltig funktionieren, sondern auch in Bereichen wie Bausubstanz oder Energie hohen Standards genügen.
Baurechte haben sich als besonders geeigneter Rahmen erwiesen, denn sie reduzieren die Anfangsmieten und ermöglichen bezahlbaren Wohnraum. Bei den Wohnungsmieten haben die Erfahrungen namentlich in Zürich, Basel und Bern Standardmieten von rund 650 Franken pro verdienender Person und Monat ergeben, die Wohnungsgrössen umfassen pro Person rund 35 Quadratmeter.
Standort
Warum nicht auch auf dem Bödeli? Ein entsprechendes Areal wird gesucht!
Ein beispielhaftes, für uns als ideal angesehenes Areal liegt auf dem Graben in Unterseen: Eigentum von Kirchgemeinde und Einwohnergemeinde samt raumplanerischer Auflage und möglicher Verbindung zu einem bestehenden, (zu) kleinen Altersheim.

Überschlagsmässig sind bei 3300m2 Landfläche in der Wohnzone zweigeschossig etwa 22 Wohnungen zu netto je 85 Quadratmeter möglich und bauliche Investitionen in der Grössenordnung von 7 bis 8 Mio Franken zu erwarten.